Nach dem Frühstück um 7 gehe ich von nun an in den Garten (ich meine, jenen eingezäunten Teil, in dem man im Kreis herumspazieren darf) und trinke dort eine Tasse Tee. Der Garten wird zu meinem Garten. Das stell ich mir so vor. Ich weiß: keine Vorstellungen! Sondern beobachten, meditieren, die Realität so annehmen wie sie ist. ABER: ich brauch etwas Abwechslung. Da sitze ich nun mit einer Tasse Tee und beobachte, wie die Sonne langsam hinter dem Hügel hervorkommt und die Natur, die mich umgibt, erweckt. Da kommt mir auch der Gedanke, dass ich vielleicht doch in die Natur ziehen sollte, weg von der Stadt. Irgendwann einmal...
Das frühe Aufstehen macht mir immer noch keine Probleme. Im Gegenteil, mein Körper braucht viel weniger Schlaf als zuvor, vor dieser intensiven Meditationspraxis. In diesen Tagen wache ich meist schon um 3 Uhr auf und liege dann halbwach im Bett und warte auf den Gong.
S.N. Goenka erzählt uns am Abend, nicht zu verzagen, wenn man nicht schlafen kann. Man soll sich nicht im Bett herumwälzen und versuchen um jeden Preis einzuschlafen, sondern die Situation annehmen und meditieren: die Empfindungen beobachten. Man kann oder soll ständig meditieren. Ständig die Empfindungen beobachten. Nach seinem Diskurs wache ich natürlich nachts auf, mit seinen Worten im Kopf, ich solle ständig präsent sein und mir meiner Empfindungen bewusst sein.
Inzwischen macht sich der Sommer immer stärker bemerkbar. Musste ich in den ersten Tagen früh am Morgen noch mit Jacke zur Meditationshalle, reicht jetzt ein Pullover und die Flip Flop. Nachmittags beginnt man während der Meditation zu schwitzen und ich schaue sehnsüchtig auf die Klimaanlage. Ich bin zwar keine Freundin der Klimaanlage, aber wenn mir die Luft wegbleibt, kann ich mich schlecht konzentrieren und schlafe leicht ein. Ich bin froh, diesen Retreat in der angenehmen Toskana zu machen, und nicht in Indien zum Beispiel, wo ich mich dann wirklich mit den klimatischen Bedingungen herumplagen müsste. Im Grunde, ist es egal, wo man die Vipassana Technik erlernt, denn in allen Zentren nach Goenka läuft es gleich ab. Aber wenn die hygienischen und klimatischen Bedingungen angenehm sind, dann ist es schon etwas einfacher, zumindest für mich.
Was auf uns zukommt:
Tag 9 - der letzte Meditationstag
Tag 10 - das Schweigen wird gebrochen
Tag 11 - Abfahrt: zurück ins Leben!
Eine chinesische Weisheit besagt, dass man den Tee trinkt, damit man den Lärm der Welt vergisst.
RispondiEliminaVG
Rosi von https://www.teaworld.de/tee/celestial-seasonings-tee.html
sehr passend... liebe Grüße, Sabine
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