lunedì 5 agosto 2013

Vipassana - Tag 7: kann man mit glatt geföhnten Haaren besser meditieren?

Es ist Mittwoch und Tag 7 - 4 Tage liegen noch vor mir. 
Heute ist Duschtag. Richtig duschen mit allem drum und dran, Haare waschen und föhnen. Ich hab noch nie so lange gebraucht wie diesmal. Das ist dann wahrscheinlich achtsames duschen. Endlich kann ich mal was tun. Zwischen meditieren, achtsames spazieren, essen, schlafen, wird duschen zu einem Ereignis. 
Nach meiner Mittagsdusche sitze ich dann duftend wieder auf meinem Kissen: ist es jetzt einfacher, zu meditieren?
Abends spricht wieder der Meister zu uns: zwei Tage bleiben uns noch, um intensiv zu arbeiten: der achte und der neunte Tag, denn am zehnten Tag endet die noble Stille und es beginnen die noblen Gespräche.
Noch zwei Tage und dann kann ich wieder sprechen! Ich kann es kaum glauben, aber langsam sehe ich das Ende - nicht das Ziel.


Der Klatschmohn blüht nur zwei bis drei Tage. Ich beobachte die Natur und sehe die Vergänglichkeit in jedem Moment. In diesen sieben Tagen habe ich einige Mohnblumen erblühen und auch wieder verwelken gesehen. Die Natur ist unsere Lehrmeisterin: wir können uns an nichts klammern, wir können nichts festhalten. Wie die Natur, sind auch wir ständig in Veränderung. Es kann schmerzvoll sein, diese Wahrheit zu akzeptieren, gleichzeitig aber auch erleichternd. Magische Momente dauern nicht ewig, schwierige Momente genauso wenig. 
Hätte ich auch die zu erblühende Mohnblüte ins Wasser gestellt, sie hätte nicht länger geblüht. So setze ich mich ins Gras, schau zur Blume, beobachte ihre Farben, ihre schwarzen Flecken, Bienen kommen vorbei und setzen sich rein. Am nächsten Tag liegen die Blütenblätter auf der Wiese.

Im persischsprachigen Raum symbolisiert der Klatschmohn die Liebe. So heißt es in einem der berühmtesten Gedichte des neuzeitlichen persischen Dichters Sohrab Sepehri:
"So lange es den Klatschmohn gibt, muss gelebt werden!"
Sein schwarzer Mittelpunkt symbolisiert die Leiden der Liebe.



In steter Veränderung ist diese Welt. Wachstum und Verfall sind ihre wahre Natur. Die Dinge erscheinen und lösen sich wieder auf. Glücklich, wer sie friedvoll einfach nur betrachtet.
Buddha

Fortsetzung folgt...

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