domenica 1 settembre 2013

My phone and I

Seit einer Woche fühle ich mich von der Außenwelt abgeschnitten, weil mein Smartphone in der Reparatur ist. Seit zwei Jahren habe ich es und ich gebe zu, ich bin abhängig. Ich bin abhängig von einem rechteckigen, weißen Ding, das weder runterfallen darf, noch nass werden, und das noch nicht mal ganz abbezahlt ist. Es begleitet mich ständig und überall hin. Es zeigt mir den Weg, es sucht für mich Hotels, es zeigt mir die Namen der Gipfel in den Bergen. Durch ihn kann man mich jederzeit und überall finden. Freunde (oder auch nicht) sehen, ob ich online bin, oder wann ich das letzte Mal online war ("Heute warst du schon um 5.30 online!"). Ich kann damit Fotos machen, sie bearbeiten, sie verschicken, sie veröffentlichen. Man muss nichts mehr wissen, weil man ja jederzeit alles nachschauen kann. Ich bin unterwegs und kann immer (fast) alles machen ohne zu Hause zu sitzen.
Und jetzt?
Jetzt muss ich nach Hause gehen, um an meinem Computer die E-Mails zu kontrollieren. Jetzt kann ich keine Fotos machen, weil ich keinen Fotoapparat habe. Jetzt weiß ich nicht, was in den WhatsApp Gruppen passiert, weil ich nicht online bin. 
Jetzt kann ich nur SMS schicken oder telefonieren, wobei ich das Telefonieren eindeutig bevorzuge, weil ich mit diesem uralten Handymodell nicht mehr schreiben kann. Jetzt laufe ich ohne Playliste, und kann weder Kilometeranzahl noch Geschwindigkeit kontrollieren und speichern.
Aber nun kann ich im Zug sitzen und lesen, laufen nach meinem Rhythmus und nicht nach jenem der Musik, entspannt plaudern, weil beim uralten Handy eh nichts passiert, ich kann es rumliegen lassen, das will doch keiner, ich kann es runterfallen lassen, es überlebt...

Auf der Suche nach meinem Ich verliere ich mein Iphone und entdecke, dass ein Teil von mir, sich mit meinem Telefon identifiziert. Ich denke, also bin ich - Nein: ich habe ein Iphone, also bin ich.

10 Tage Vipassana Retreat ohne Smartphone ist kein Problem, aber drei Wochen (so lange kann es dauern) ohne Smartphone im Alltag, ist eine Herausforderung. 
Dann lasse ich schweren Herzens mein Smartphone zur Reparatur und verlasse das Geschäft fast mit Tränen. Da nicht sofort mein uraltes Ersatzhandy aktiviert war, musste ich mal zu einer Telefonzelle. Gibt es das heute noch und wie funktioniert das? Und die Nummer? Ich kann drei Handynummern auswendig, nein vier, eine davon ist meine. Zum Glück habe ich meinen Kalender dabei, wo die wichtigsten Nummern drinnen stehen, man weiß ja nie. Den Kalender werde ich bestimmt nie aufgeben, der rettet mich in diesen Tagen. 
Jammern hilft nichts, rede ich mir ein, und irgendwann mal, früher oder später, geht das auch vorüber. Diese Abhängigkeit und gleichzeitig diese Hilflosigkeit ohne, bringt mich schon zum grübeln.
Be connected - Smartphones verbinden, Yoga auch. 

Passend zu meinem Thema habe ich heute diesen Kurzfilm gefunden...

Nessun commento:

Posta un commento