lunedì 1 luglio 2013

Vipassana - Tag 2: Essen & Yogaentzugserscheinungen

Essen ist himmlisch, wichtig, gut, beruhigend, stärkend...
Die 2 1/2 Mahlzeiten am Tag geben meinem Alltag Struktur. Und es gibt was, auf das ich mich freuen kann! Natürlich sitze ich nicht die ganze Zeit rum, und warte nur auf das Essen, aber die Mahlzeiten in so einer Umgebung bekommen eine neue Bedeutung. Man isst bewusst. Denn man isst nur, und man macht nichts anderes: man spricht nicht (inzwischen wisst ihr, dass ich das nicht darf), ich lese nicht, ich sitze nicht vor dem Computer, ich spiele nicht mit dem Handy, ich sitze nicht vor dem TV und höre weder Radio noch Musik. Ich esse, weil ich hunger habe und Energie brauche (nicht so viel wie im alltäglichen Leben). Da ich Zeit habe und nichts anderes zu tun, konzentriere ich mich auf das Teller, das vor mir steht, und esse bewusst. Denn, wenn ich zu schnell esse, was mach ich dann mit der Zeit.
Meine Tätigkeiten sind: Schlafen, meditieren, essen, duschen und ein bisschen spazieren. Mehr mache ich nicht und darf ich auch nicht. Deshalb wird jede Tätigkeit zum Ereignis. Man beachte, es sind ganz normale und banale Tätigkeiten, die jeder von uns, nicht nur einmal am Tag macht. Während sie im Alltag automatisch passieren, da wir ja hundert andere Dinge machen müssen und das meistens auch noch gleichzeitig, gewinnen sie in dieser Dimension an Bedeutung oder bekommen eine andere Bedeutung. Mit jedem Tag lerne ich, das was ich mache, und es ist egal was, es mit meinem ganzen Bewusstsein zu machen.
Das ist dann Yoga. Darf ich aber nicht so nennen, denn Yoga ist während dieser zehn Tage verboten, wie auch sonstige spirituelle und sportliche Beschäftigung. Meinen Schülern sage ich immer, Yoga ist nicht nur Asanas und Pranayama üben, Yoga ist jegliche Tätigkeit, die wir mit unserer ganzen Wahrnehmung machen, wenn wir uns nur auf diese eine Sache konzentrieren. Yoga fehlt mir, vor allem in den ersten Tagen. Es fehlt mir, als ob mir jemand die Luft zum Atmen genommen hätte. Nach einigen Tagen hat sich mein Geist daran gewöhnt, nicht Yogaasanas zu praktizieren, mein Körper hingegen hatte weniger Probleme damit. Es kommt schon öfters mal vor, dass ich einige Tage keine Asanas übe. Der Unterschied hier ist, ich darf nicht. 
Nachdem ich vor einigen Jahren eine Woche in Berlin verbracht habe, ohne Yogamatte, und mit Yogaentzugserscheinungen nach Hause zurückkehrte, nehme ich sie jetzt immer mit, egal wohin ich fahre und für wie lange. Manchmal rolle ich sie gar nicht aus, aber ich hab sie mit, für alle Fälle.
Ab jetzt nehme ich auch das Meditationskissen mit!


Fortsetzung folgt...

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