lunedì 22 luglio 2013

Vipassana - Tag 5: Halbzeit

Es ist Montag, es ist Tag 5, Halbzeit. 
Jetzt, im Nachhinein, weiß ich, Halbzeit in Vipassana hat keine Bedeutung. Da kann noch viel kommen und passieren. Es ist keine Garantie, wenn man die Hälfte geschafft hat, dass man auch das Ganze schaffen wird. An Tag 4 begann meine Nachbarin in der Meditation Hall zu fehlen. An Tag 5 wurde sie ersetzt. Mir fiel auf, dass noch eine Frau fehlte, sie war etwas älter und saß ganz hinten auf einem Stuhl, und plötzlich saß sie nicht mehr dort. 
Ich folge den Meditationsanleitungen und versuche zu meditieren. Das bedeutet, ich beobachte meine Körperempfindungen und das ist ganz schön anstrengend. Es gibt Momente, in denen ich bevorzugen würde, zehn Stunden lang Yoga zu praktizieren, anstatt zu sitzen und mich mit mir selber zu beschäftigen. 


Weil mich das Meditieren so sehr anstrengt, ist das Spazieren eine Befreiung. Wenn man noch am Anfang des Meditationsretreats recht schnell und zügig im Kreis spazierte, werden die Schritte mit jedem Tag langsamer und bedachter, denn nun hat man ja Zeit. Das wäre dann bewusstes Gehen: spüren wie der Fuß auftritt, wie sich der Boden unter der Fußsohle anfühlt, wie sich die Schritte anhören. 

Die Sonne scheint von Tag zu Tag mehr und kräftiger und ich glaube, der Sommer setzt sich langsam durch. Es beginnt eine neue Woche und zu Mittag esse ich im Freien: welch ein Glücksmoment! Essen im Freien gibt mir ein wenig das Gefühl von FreiHeit! Und noch ein Glücksmoment: Um 17 Uhr gibt es heute Pfirsich! Mein erster Pfirsich der Saison. Die nächsten drei Tage esse ich abends Pfirsich, bis ich ihn dann nicht mehr vertrage und mir einfällt, vielleicht vertragen sich Pfirsich und Tee nicht. 

Wenn ich ein Glücksgefühl verspüre, so kann es im nächsten Augenblick sich umschlagen in Verzweiflung, Ungeduld, Ausweglosigkeit. Ich nenne es mal positive und negative Gefühle, obwohl es diese Klassifizierung gar nicht gibt oder geben sollte; diese Gefühle liegen so eng nebeneinander, sie verschmelzen geradezu. Habe ich jetzt ein gutes Gefühl, bedeutet das nicht, dass es den ganzen Tag andauern wird. Ich beginne an mir selber zu erkennen, dass nichts für immer ist.

(Die Fotos habe ich am letzten Tag gemacht, als ich das Handy wieder bekam.)


... der Sommer ist noch nicht vorbei... 5 Vipassana Tage fehlen noch... Fortsetzung folgt...

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